Armenien - Reiseziel für Genießer und Abenteurer
Egal ob man auf schicke Restaurants und durchzechte Nächte steht, oder doch lieber die Wanderstiefel auspackt und durch Berglandschaften kraxelt: Armenien bietet für fast jeden Urlaubstypen genau das Richtige.
Armenien: Eine Landesfläche in der Größe von Brandenburg und gerade einmal drei Millionen Einwohner. Knapp die Hälfte davon tummelt sich in der Hauptstadt Jerewan. Langweilig wird es dort daher nicht. Wer Jerewan erkundet, wird schnell merken, dass Armenier leidenschaftliche Genießer sind. Denn die Cafés, Bars und Restaurants der Stadt sind stets gut besucht. Vor allem in der Gegend rund um die Jerewaner Oper tummeln sich die Einheimischen.
Seit einigen Jahren hat die Stadt jedoch einen neuen Hotspot. Die Cascade - eine riesige Freitreppe, die gleichzeitig als Freilichtmuseum gilt. Sie verbindet das Zentrum von Jerewan mit dem nördlichen Stadtteil "Monument". Wer die Treppe hochläuft, zieht an Skulpturen von internationalen Künstlern vorbei.
Die unfertige Sehenswürdigkeit
Die Idee für den Bau der Cascade-Treppe stammt schon aus den 1920er Jahren. Der damalige Chefarchitekt Jerewans, Alexander Tamanyan, hatte damals die Idee, die beiden Stadtteile mit künstlich angelegten Wasserfällen und Gartenanlagen zu verbinden - daher auch der Name "Cascade". Umsetzen konnte er diese Ideen jedoch nie. Erst 2002 nahm ein armenisch-amerikanischer Geschäftsmann den Bau in Angriff. Gerard Cafesjian sorgte dafür, dass der Bau der Treppe in Angriff genommen wurde.
Wirklich beendet wurde der Bau jedoch nie. Die Cascade endet an ihrem oberen Ende in einer riesigen Baugrube. Trotzdem gilt sie als Treffpunkt für junge Armenier und Touristen. Denn wer sich von dem tristen Anblick der Baugrube abwendet, wird mit einem Stadtpanorama belohnt, das es in sich hat. Vor allem, zum Sonnenuntergang füllt sich die Treppe, denn die Cascade bietet nicht nur einen Blick auf ganz Jerewan, sondern auch auf den Berg Ararat, der zwar in der Türkei liegt, aber für Armenier ein wichtiges Nationalsymbol ist.
Mit der Seilbahn zum Kloster
Armenien ist jedoch noch viel mehr, als seine Hauptstadt Jerewan. Wer dorthin reist, sollte definitiv die Natur erkunden. Während die Landschaft in den nördlichen Regionen eher grüne, bewaldete Hügel aufweist, ist der Süden von rot-braunen Felsen geprägt. Besonders Sehenswert ist dabei das Kloster Tatev. Nicht nur für Geschichtsfreaks ist der jahrhunderte-alte Bau interessant. Auch Adrenalinjunkies kommen hier auf ihre Kosten. Denn zum Kloster Tatev führt die längste Seilbahn der Welt. 5,7 Kilometer gondeln die Besucher des Klosters in etwa 300 Metern Höhe über der Schlucht des Flusses "Worotan".
Von Marianna Deinyan
http://www1.wdr.de/radio/cosmo/magazin/reisen/cities-armenien-100.html